Ruhe am heimischen Einrichtungsmarkt in Sicht?

Vor fünf Jahren wurden mit der Übernahme von kika/Leiner durch die südafrikanische Steinhoff-Gruppe die Karten am österreichischen Möbelmarkt neu gemischt. Jetzt ist es wieder soweit. Der heimische Fachhandel beobachtet die Entwicklungen jedenfalls aufmerksam und hofft auf eine vernünftige Lösung für alle.

Nun ist es fix: Der Tiroler Immobilieninvestor Rene Benko übernimmt die kika/Leiner Immobilien und das operative Geschäft der Gruppe. Damit sind vorerst 5.000 Arbeitsplätze gesichert und die Lieferanten können jetzt einmal beruhigt durchatmen. Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, in welche Richtung es weiter geht und was das für den Möbelhandel in Österreich bedeutet.

Mag. Christian Wimmer, Geschäftsführer von SERVICE&MORE: „Wir freuen uns für die unmittelbar betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über diese hoffentlich zukunftsfähige Lösung.“ Er wünscht sich aber auch, dass bald wieder Ruhe am Markt einkehrt. Wimmer spricht für die 147 Möbelfachhändler der GARANT Austria und die 129 Raumausstatter der WOHNUNION: „Ein instabiler Markt nützt niemandem. Bei unseren Partnern fragen bereits verunsicherte Konsumenten nach, ob ihre Anzahlung auch wirklich gut aufgehoben ist.

Das Vertrauen der Kunden ist aber für alle Marktteilnehmer enorm wichtig – unabhängig davon, ob es sich um ein heimisches Familienunternehmen oder einen internationalen Konzern handelt.“ Für Wimmer ist daher eine rasche vernünftige Lösung wichtig: „Es ist nicht sinnvoll, wenn ein Marktteilnehmer einfach vom Markt verschwindet und es keinen neuen Kontrapunkt zu Bestehendem gibt. Es wäre daher wichtig, dass der Großteil der kika/Leiner Standorte als Möbelhäuser erhalten bleibt. Professioneller, gesunder Wettbewerb tut uns allen gut. Die jeweiligen Lieferanten bemühen sich, die Möbelhändler selbst ebenso und die Kunden profitieren von dem breiteren Angebot.“ Spannend bleibt für Wimmer auch, wie sich kika/Leiner positionieren und welches Preissegment besetzt wird: „Wir gehen jedenfalls von einem positiven Fortführungsszenario aus, in dem keine Abmachungen im Hintergrund getroffen werden. Denn diese würden nur weitere Unruhe im Markt stiften und den fairen Wettbewerb beeinflussen.“